Presse

Wenn auch die Jahre enteilen,

bleibt die Erinnerung doch!

Mit erstaunlich reifen Stimmmitteln und großer Spielgewandheit riss Eike Wilm Schulte (Guglielmo) den Erfolg an sich.

Cosi fan tutte (Bielefeld), 1970

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Eike Wilm Schulte setzte als Vater Germont seinen kraftvoll sich verströmenden, jugendlich geschmeidigen Bariton ein und erreichte in der Diktion eine im Opernfach selten zu vernehmende Verständlichkeit. Eine künstlerische Leistung von so außerordentlichem Rang, dass sie mit Recht einen Löwenanteil der Sympathiekundgebungen auf sich vereinen durfte.

La Traviata (Bielefeld), 1971

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Wir kommen zu den Höhepunkten: Martha Mödl und Eike Wilm Schulte sind zwei Namen, die künftig zusammen genannt werden können: die „alte Dame“ und der Herr Ill. Eine Sängerin, die als Hochdramatische Bayreuther Ranges die Welt erobert hat und ein junger, kühn aufstrebender lyrischer Bariton. Die beiden sind geradezu schicksalsbedingt in Gottfried von Einems Werk gekommen.

Der Besuch der alten Dame (Bielefeld), Westfalenblatt (Bielefeld) 1972

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Fürst Galitzki war ein fabelhaft frivoler Bursche und gänzlich ohne tiefgründige Dämonie, einfach nur imponierend frech, mit stählernem Bariton ausgestattet und gewiss kein fauler Vergewaltiger. Eine Paraderolle für Eike Wilm Schulte.

Fürst Igor (Wiesbaden), 1973

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Und als wenig später der Figaro auf einem Wagen hineingefahren wird, seine berühhmte Arie vom Stress eines Sevilla-Friseurs singt – was heißt da: singt: bravourös und starbewusst, elegant und süffisant regelrecht hinlegt, dass einem die Ohren und Herzen aufgehen – ist das Publikum komplett überwältigt. Es brüllt vor Begeisterung, die ein italienisches Dacapo provoziert, das seinerseits so vehement und gekonnt, so stimmgewaltig und stürmisch abgefeuert wurde, dass nun erst recht ein Dacapo fällig gewesen wäre. Eike Wilm Schulte glückt das, was man einen Durchbruch nennt: mit kraftvoll-wendiger, geschmeidiger wie markanter Stimme und einem agilen Spiel, das die Fäden nie aus der Hand gibt.

Der Barbier von Sevilla (Wiesbaden), 1975

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All seinen männlichen Kollegen sang jedoch (wieder einmal) Eike Wilm Schulte den Rang ab. Dieser tenoral eingefärbte Bariton macht den Mund auf, strengt sich nicht einmal sonderlich an, hat dazu eine verständliche Diktion und singt (ungewollt) als Graf Nevers seine Kameraden an die mehr oder weniger vorhandene Wand.

Die Hugenotten (Wiesbaden), 1976

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Und vor allem der spielintensive Beckmesser Eike Wilm Schulte, der hier den Schreiber endlich einmal von der gequälten Trottelhaftigkeit befreit und das verkorkste Preislied mit fest sitzendem Bariton und köstlichem Mienenspiel singt.

Die Meistersinger von Nürnberg (Düsseldorf), Rhein-Zeitung (Koblenz) 1978

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Gesanglich eine Klasse für sich – wie so oft auf der Wiesbadener Opernbühne – war Eike Wilm Schulte als Graf Peter Homonay. Er sang seine Kollegen und Kolleginnen sämtlich an die Mauern der Schloßruine. Leider tritt der Homonay erst spät auf, so dass Schulte eben auch erst spät den letzten Glanz ins musikalische Geschehen bringen konnte.

Zigeunerbaron (Wiesbaden), 1980

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Auf der Bühne bot Eike Wilm Schulte als Figaro die imponierendste Leistung. Mit tenorhellem Bariton, der zartester Lyrismen wie kräftigem Forte in den Ensembles gleichermaßen gewachsen war, mit überschäumender Spielfreude, die durch Ensemblegeist diszipliniert wurde, war er eine Erfüllung der Titelrolle, für die ein Äquivalent zu finden man meilenweit reisen müßte.

Der Barbier von Sevilla (Ludwigshafen), Rheinpfalz (Ludwigshafen) 1981

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Eike Wilm Schulte sang die Titelrolle: imponierend kraftvoll, mühelos in allen Lagen, intensiv und packend. Rigolettos eigener Ausspruch „Ich töte mit den Scherzen“ dominiert in der Auffassung. Eine neue grandiose Partie für Schulte, der dann auch stürmisch gefeiert wurde.

Rigoletto (Wiesbaden), Opernwelt 1982

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Bei all dem wurden die Qualitäten des Gesangsensembles hör- und sichtbar. Eike Wilm Schulte in der Titelpartie – noch von 1978 in bester Erinnerung – glänzte mit sprachlicher Präsision, füllig-baritonaler Höhe (er wird einfach nie müde) und intelligentem Spiel. Wohl mag der geschmetterte Ton ihm mehr liegen als der zurückgenommene und meditierende – beherrschen tut er sie beide.

Hamlet (Wiesbaden), 1983

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Die schönste Überraschung kam von Eike Wilm Schulte, einem Heerrufer von Autorität, Stimmschönheit und Macht. Seinem Vorgänger in der Partie künstlerisch haushoch überlegen.

Lohengrin (Bayreuth), Die Welt 1988

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Bayreuths Lohengrin ist zum Sänger-Festival geworden. Vorweg genommen: Eike Wilm Schulte ist der zur Zeit wohl weltbeste Heerrufer überhaupt. Eine Stimme wie Stahl, mit allen Attributen des Heldischen. Wann wird man ihn auch in anderen Rollen kennenlernen.

Lohengrin (Bayreuth), 1989

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In Werner Herzogs „Lohengrin“-Inszenierung von 1987, die nochmals als Entrée kredenzt wurde, gibt es nur zwei beeindruckende Bühnenfiguren: Eike Wilm Schulte als prägnant intonierenden Heerrufer vor allem, er ist der unbestrittene Star des Abends; sodann Garbiele Schnaut als schneidende, dramatisch wild bewegte Ortrud.

Lohengrin (Bayreuth), Frankfurter Rundschau 1991

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Die dominierende Stimme auf der Bühne gehörte – etwas ganz Ungewöhnliches – dem Beckmesser. Der Bayreuther Heerrufer Eike Wilm Schulte gastierte in der Rolle. Ich kann mich nicht entsinnen, jemals einen derartig stimmpotenten Stadtschreiber gehört zu haben. Hier gibt es neben der üblichen Alternative – deklamierender oder belkantesker Beckmesser – hinaus eine dritte Variante: den heldenbaritonalen Kämpfer um Macht und Liebe, dessen kraftvolle Stimme natürlich auch den Vollblutcharakter der Figur prägt. Für den Hans Sachs eine schöne Herausforderung, der sich Theo Adam mit Erfolg stellte.

Die Meistersinger von Nürnberg (Dresden), Der Neue Merker (Wien) 1991

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Die zweite Überraschung. Eike Wilm Schulte. Wer ihn in Wiesbaden viele Jahre lang als Figaro, Leporello und in der Hauptrolle von Volker David Kirchners Oper „Die Trauung“ erlebt hat, hätte in ihm nie einen Wolfram vermutet. Wunderbar gesungen und überzeugend gespielt.

Tannhäuser (Bayreuth), 1992

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Star: Eike Wilm Schulte. Vom Kreis der übrigen achtbaren Bayreuther Recken hebt sich Eike Wilm Schultes Wolfram von Eschenbach mit baritonaler Fülle und wunderbar weichem Timbre nicht nur im Lied an den Abendstern ab. Der in Wiesbaden hinläglich bekannte Sänger war der eigentliche Star des Abends: Ein Wolfram der stimmlich keine Wünsche offen ließ. Von der Regie freilich, wie auch seine Kollegen im Stich gelassen.

Tannhäuser (Bayreuth), 1995

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Eike Wilm Schulte war ein wunderbarer Wolfram, sein Lied an den Abendstern darf mit einigem Recht als der sängerische Höhepunkt der Aufführung bezeichnet werden.

Tannhäuser (Bayreuth), 1995

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Mit Orkanen dankten die Wagnerianer Eike Wilm Schulte als Wolfram von Eschenbach.

Tannhäuser (Bayreuth), 1995

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Einfühlsam und ohne technische Schwächen sang hingegen Eike Wilm Schulte die Partie des Amfortas. Er erreichte eine große Spannkraft und ließ den Zwiespalt zwischen Amfortas‘ Amt und seiner Schuld hervorscheinen.

Parsifal (Frankfurt), 2004

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Auf hohem Niveau gab auch Eike Wilm Schulte einen Pizzaro, der nicht halsig-überanstrengt, sondern in noblem Duktus Beethovens barsche Intervalle geschmeidig vollzog, einer, der sich seiner Verführungskraft bis (fast) zuletzt ganz sicher ist.

Fidelio (Leipzig), 2005

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Die Schurken haben es generell leichter, so Eike Wilm Schulte als Friedrich von Telramund. Anfangs ein geachteter Graf, der aber voll unter dem Einfluss seiner bösartigen Frau steht. Markig seine Verdächtigungen gegenüber Elsa, abgrundtief dann seine Verzweidlung als vom Ritter Besiegter und vom König Verstoßener. Wieder von Ortrud angestachelt, versucht der Verfemte ein Comeback. Diese Stimmungswechsel gestaltet Schulte glaubhaft, nicht nur schauspielerisch, sondern auch gesanglich. Ein Bariton voller Möglichkeiten und die Überraschung des Abends.

Lohengrin (Berlin), 2010

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Eike Wilm Schulte als Kurwenal singt heute noch manch jüngeren Kollegen souverän an die Wand.

Tristan und Isolde (Berlin), 2011

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Eike Wilm Schulte ist selbst in seinem Alter immer noch der beste Wagner-Sänger der Gegenwart.

Tristan und Isolde (Berlin), 2011

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Eine Luxusbesetzung war Eike Wilm Schulte in den Rollen des Sprechers respektive des Geharnischten.

Zauberflöte (Bregenz), 2013

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Der letzte war der Beste! Unheimlich in positivem Sinne war die stimmliche „Alterslosigkeit“ von Eike Wilm Schulte. Er feiert im kommenden Jahr sein 50. Bühnenjubiläum und klang wie in seinen besten Jahren. Bei ihm gibt es kein hörbares Alter. Es dürfte weltweit keinen etablierten Sänger geben, dessen Stimme so jung geblieben ist wie jene von Schulte. Er bot Stimmtechnik in Perfektion, schlanke Tonbildung, große Legatobögen, keinen einzigen forcierten Ton. Herrlich!! Und herrlich ist dann auch, wenn Amfortas das „Heraus die Waffen“ locker wie ein Schubertlied singt und beim hohen „G“ eine lange Fermate halten kann. Schöngesang in Perfektion!

Parsifal (Frankfurt), 2014

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Beim Einzug der Meister auf die Festwiese sieht man diese groß auf einer Videoleinwand in lustig gestellten Posen. Einer erscheint dort lorbeerumkränzt, der Sänger des Kothner Eike Wilm Schulte, der an der Bayerischen Staatsoper oft den Beckmesser sang. Welch eine Hommage des Hauses! Er ist ein hervorragender Kothner, der die Rolle so frisch verkörpert und die nötige Präsenz verschafft. Wunderbar die Wiederbegegnung mit dem verdienten Wagner-Recken. Er verdient Sonderlob.

Meistersinger (München), 2016

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Mehr als 50 Jahre Erfolge auf den großen Opernbühnen verkörperte Eike Wilm Schulte beim glanzvollen Weihnachtskonzert des Heilbronner Sinfonieorchesters. Schon in der einleitenden Szene des Besenbinders aus Hänsel und Gretel gelang im durch Tonfülle, perfekte Deklamation und variable Gestaltung ein Kabinettstück. Ein sängerischer Höhepunkt wurde das mit feinsten Nuancen gestaltete Gebet des Valentin aus Margarethe von Charles Gounod.

Heilbronn 2017

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 Wort und Lied

(1992)

Eike Wilm Schulte, als Liedgestalter par excellence längst bekannt und beliebt, hatte mit dem feinzeichnenden John Dawson am Klavier Vertonungen Heine’scher Gedichte von Schubert, Schumann, Mendelssohn-Bartholdy eingeblendet. Das eigentlich noch nicht zum Programm zählende Klaviervorspiel zu Schumanns „Dichterliebe“ ließ bereits auf den zu erwartenden Kunstgenuß schließen und die kleine Zahl ihrer „Kostproben“ bedauern.

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Mit seinem schlackenlos, weich und ungebrochen strömenden und gestaltenden Bariton vermittelte Eike Wilm Schulte zunächst zwei Mozart-Lieder – die humorvoll beliebte „Warnung“ und das seltener vernommene, anschaulich charakterisierte „An die Freude“. Vier Stücke aus Beethovens „Sechs Gesängen nach Dichtungen von Chr. F. Gellert“ (1803), die sich am Schnittpunkt weltlicher und sakraler Musik bewegen, führte der Künstler zu markantem Erleben: „Gott, deine Güte reicht so weit“, „Die Liebe des Nächsten“, „Gott ist mein Lied“ und „Die Himmel rühmen“.

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Johannespassion

Auch die schlicht-gläubigen Choräle wurden überraschend expressiv mit Ritardandi und Fermanten ausgestaltet. Um so bewegender die Einfachheit mit der in die Baßarie der Choral „Jesu, der du warest tot“ von ferne her hineinschwebte. Im orchestralen Bereich hatte man einen Kompromiß geschlossen, indem man zu „normalem“ Instrumentarium für Continuo und obligate Partien teilweise historische Instrumente wie Gambe und Violen d’amore einsetzte. Das Baß-Arioso wurde so zu einer Kostbarkeit, auch durch die gesammelte Ruhe der Stimme Eike Wilm Schultes, der die edle, schon jenseitige Hoheit des Erlösers entstehen ließ. In der Arie „Eilt“ mit den brilliant ausgesungenen Koloraturen zeigte sich auch seine ganze Wendigkeit, Kraft und Ausdrucksfülle, die das höchst engagierte Orchester noch unterstrich.

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Der Hausherr empfing: Götz Friedrich stellte seine Wagner-Neuinszenierung an der Deutschen Oper Berlin vor

(1993)

Der zweite Trumpf dieser „Meistersinger“-Neuinszenierung ist Eike Wilm Schulte, der Beckmesser. Mit prächtigem Wohllaut bringt er die komische wie die versteckt tragische Partie zum Klingen, sein Stadtschreiber hat Bosheit, doch auch (in seiner nächtlichen Lauten-Geklimper-Szene) Charme, ja Grazie. Schulte wird Mittelpunkt des Beifalls. (Berliner Morgenpost)

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Eike Wilm Schulte als Beckmesser ist darstellerisch brilliant und stimmlich untadelig, bravourös singt er seine Ständchen, jederzeit textverständlich und ohne Mühe über dem Orchesterklang, in allen Lagen ergiebig mit seinem schön timbrierten Bariton. (Neue Zeit Berlin)

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Dieser Beckmesser Eike Wilm Schultes war nun die eigentliche Sensation des Abends: ein sichtbar intelligenter Kopf, in seinen fast naiven Gefühlsäußerungen ein altegewordenes, zurückgesetztes, darob frustiertes Kind (schon körperlich, wenn er neben Sachs oder Pogner steht, anderthalb Köpfe kleiner). Er leidet unter dem verkrusteten Verhältnissen nicht weniger als Sachs oder der Ritter, nur seine Bewältigungsstrategie ist eine andere – eine großartige Charakterstudie. (Freie Presse)

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Eike Wilm Schulte gelang ein selbstbewußter, reflektierter Beckmesser, der virtuos die Skala der Selbstkarikatur, des jämmerlich Verstörten, der auftrumpfenden Meistersinger-Arroganz beherrschte und durch phänomenale sängerische, Deutlichkeit und Elegance faszinierte. (Frankfurter Allgemeine)

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Hans Sachs, Eva Stolzing, Beckmesser; lauter Rollendebütanten auf der Szene. Von ihnen eine Erfüllung bislang einzig Eike Wilm Schulte als Beckmesser, eitel stolzierend, giftig pointierendm Charakterisierung mit Schöngesang vereinend. (Süddeutsche Zeitung)

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Beckmesser ist unter den dreien, deren Blut das blondbezopfte Evchen in Wallung bringt, der älteste. Eike Wilm Schulte gibt ihm überzeugendes Format, mimisch wie sängerisch von höchster Klasse. Indem Friedrich – getreu nach dem Text – diesen Sixtus Beckmesser als eines der angesehensten und gelehrtesten Mitglieder der Nürnberger Meisterrunde wie auch der Stadtregierung interpretiert, ist dieser arme Hund alles andere als bloße Karikatur. (Hamburger Abendblatt)

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Dieser Beckmesser (Eike Wilm Schulte) wurde zur ernsthaft komischen Ereignisgestalt der Premiere; komödiantisch begabt wie Horst Bollmann, der Schauspieler, dabei sehr gut bei Sangesstimme; ein „disziplinierter Wirbelkerl“. Wie grandios er am Ende, nachdem er einen Vers- und Melodienreigen vermeintlich von Hans Sachs schlicht geklaut zu haben glaubt, ein Preislied, das jedoch von Stolzing stammt – wie grandios er sich blamiert. Und wie eilfertig er, nach seiner Niederlage, auf Hans Sachs zugeht, um ihm den Arm zu tätscheln: ein Anpasser vom Grunde seines (Nicht-)Charakters her. Eine große Sänger-Schauspieler-Leistung. (Nürnberger Nachrichten)

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Wirkliche Charaktere werden nicht auf die Bühne gestellt; mit Ausnahme des Beckmesser (der stimmlich und darstellerisch herausragende Eike Wilm Schulte), der zu einer am Ende versöhnlich behandelten tragikomischen Hauptfigur wird. (Handelsblatt)

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Die herausragende Leistung des Abends: Eike Wilm Schultes eitler, tanzwütiger Beckmesser mit gestochener Intonation. (Die Presse Wien)

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Eine stimmliche wie darstellerische Glanzleistung erbrachte Eike Wilm Schulte als Beckmesser. (Wiener Zeitung)

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So wurde denn dieser Abend unversehens zur großen Stunde des Beckmesser von Eike Wilm Schulte, der ganz nach Wagners Anweisungen den Beckmesser gesanglich durchaus als Melodiker verstand und ihm gewissermaßen belcantistische Qualitäten gab. In Sachsens Schusterstube erklang denn auch ein brilliantes hohes A, um das ihn der Tenor wohl hätte beneiden können. Dazu hatte er als einziger keine Mühe, sich gegen das Orchester zu behaupten. Hätte an diesem Abend Eva nach den sängerischen Qualitäten urteilen müssen, wäre Beckmesser sicherlich der Sieger geworden. (Opernglas)

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Wenn es nach rein künstlerischen Kriterien gegangen wäre, hätte Eva den Preis Beckmesser reichen müssen: Eike Wilm Schulte, Belcantist und Charakterdarsteller in einem, war in jeder Hinsicht die Erfüllung dieser Partie. „Live“ habe ich noch keinen Beckmesser erlebt, der ihm das Wasser reichen könnte, auch auf Schallplatten gibt es nur wenig Vergleichbares. Übrigens war er der einzige in dieser Aufführung, von dem man jedes Wort verstand und jeden Ton hörte – selbst wenn Rafael Frühbeck de Burgos wieder einmal die Schleusen aufdrehte und das Orchester mächtig aufrauschen ließ. (Opernwelt)

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Der rollenerfahrene EIKE WILM SCHULTE spielt das wunderbar präzise und wertet die Partie sängerisch immens auf: Ernstgenommen werden die „Koloraturen“, von denen in den Meisterregeln ständig die Rede ist, und nur so wird der von Wagner auskomponierte Gegensatz zwischen den traditionellen Mustern und Walthers neuer Kunst ohrenfällig. Eike Wilm Schulte zelebrierte geradezu sein Ständchen für Eva im 2. Akt mit aller sängerischen Finesse und dem Wohlklang eines flexiblen, lyrisch-schlank geführten Baritons. (Orpheus Berlin)

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Bayreuther Festspiele

(1988 – 1993)

Das Echo der Presse

Die schönste Überraschung kam von Eike Wilm Schulte, einem Heerrufer von Autorität, Stimmschönheit und Macht – seinem Vorgänger in der Partie künstlerisch haushoch überlegen. (Die Welt)

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Neu im Ensemble ist Eike Wilm Schulte als Heerrufer. Mit seinem schönen, glanzbegabten Bariton machte er den nicht immer bedeutenden Nachrichtenwert  seiner offiziellen Verlautbarungen an das brabantische Volks stets zum Ohrenschmaus. (Nordbayerischer Kurier)

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Ein sieghaft einweisender Heerrufer machte den Anfang. Eike Wilm Schulte gab mit seinem Prachtbariton die Initialzündung für ein wahres Sängerfest. (tz München)

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Mit Eike Wilm Schulte hat der Bayreuther Lohengrin nun auch einen stattlichen Heerrufer von großer Ausdruckskraft. (Frankfurter Allgemeine)

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Neu auf dem Hügel und eine sängerische Sensation war der markante Heerrufer von Eike Wilm Schulte. (Orpheus Berlin)

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Man hatte den vorjährigen Heerrufer durch Eike Wilm Schulte ersetzt, eine Großtat, denn hier offenbarte sich ein Sänger, der längst in Bayreth zu Hause hätte sein müssen und dem man hoffentlich noch länger an dieser Stelle begegnet. (Das Orchester)

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Allen voran brillierte Eike Wilm Schulte als Wolfram von Eschenbach. Eike Wilm Schulte, im letzten Jahr noch als Heerrufer eine sängerische Ausnahmeerscheinung, kann sich in der ungleich größeren Partie des Wolfram als immens musikalischer, mit einem wundervollen Organ begabter Sänger profilieren. Ein Bariton von exorbitanter Schönheit, mit großer Legato-Kultur. (Generalanzeiger Bonn)

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Den besten sängerischen Eindruck machte Eike Wilm Schulte als Wolfram. Kraftvoll und unsentimental. (Kölner Stadtanzeiger)

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Die zweite Überraschung: Eike Wilm Schulte. Wer ihn in Wiesbaden viele Jahre lang als Figaro, Leporello, allerdings auch in der Volker David Kirchners Gombrowiez-Oper „Die Trauung“ erlebt hat, hätte in ihm nie einen Wolfram vermutet. Ist er aber. Wunderbar gesungen, überzeugend gespielt, dabei ganz unaufdringlich. (Frankfurter Rundschau)

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Fanst rundum belcantistischen Genuß bot Eike Wilm Schultes Wolfram. (Frankfurter Allgemeine)

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Eike Wilm Schulte ist stimmlich prädestiniert für diese Partie. Schultes Kantilene beim vielgeliebten „Holden Abendstern“ ist voller Wärme, in allen Lagen besten Wohlklang verströmend. (Main Post Würzburg)

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Eike Wilm Schulte gab eine Lektion in perfekter Gesangstechnik. (tz München)

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Mit warmen Timbre erfüllt Eike Wilm Schulte die Rolle des edelmütigen Wolfram von Eschenbach. Er eröffnet den Sängerkrieg auf der Wartburg mit edlem Ton und artikulierte trotz aller Andersartigkeiten in der Begegnung mit dem aus Rom zurückkehrenden Tannhäuser Mitgefühl. Wolframs Lied an den Abendstern wurde ein auf Harmonie gesichtetes Gegenbild zu Tannhäuser zerklüfteter Romerzählung. (Hannoversche Allgemeine)

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Bayreuther Festspiele

(1993)

Richard Wagners Pilgeroper als Wiederaufnahme

„Lohengrin“-Version

Unter den Minnesängern ragte der Wolfram von Eschenbach, gesungen von Eike Wilm Schulte, deutlich heraus. Schultes klares baritonales Gestalten, das seine Vorzüge obendrein noch in der sorgfältigen Textversion der Wolfram-Partie hat, reiht ihn in die bedeutenden Sänger-Interpreten am Grünen Hügel ein. (Der Neue Tag, Berlin)

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… während Eike Wilm Schulte nach einem Riesenerfolg als Wolfram von Eschenbach im „Tannhäuser“ auch als Heerrufer mit einer makellosen Leistung überzeugen konnte. (Aachener Nachrichten)

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Eike Wilm Schulte steigt in der Gunst des Publikums kontinuierlich höher. Bereits im Vorjahr als Wolfram von Eschenbach bejubelt, begeistert der Sänger auch diesmal mit seinem schönen, wohlklingenden und sicher geführten Bariton. Sein Lied vom Abendstern stellte einen Punkt des Innehaltens, der Verklärung im dramatischen Ablauf dar. Eike Wilm Schulte macht auf schmalem Grat die dezente Traurigkeit seiner Figur in ihrer unerwiderten Liebe zu Elisabeth glaubhaft – ein Kammerspiel mitten in einem tosenden Musikdrama. (Bonner Generalanzeiger)

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Immer wieder überzeugend und erfrischend ist Eike Wilm Schultes Verkörperung des Heerrufers: ein Bariton voller Stringenz und Klangschönheit mit scheinbar unerschöpflichen Kraftreserven. (Nordbayerischer Kurier)

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An der Spitze Eike Wilm Schulte, der als Wolfram von Eschenbach für das vokale Glanzlicht der Aufführung sorgte. Ein runder, warm strömender Bariton, vorbildlich phrasierend, auch als Bühnengestalt niemals in larmoyante Frömmelei verfallend. (Kölner Stadtanzeiger)

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Eike Wilm Schulte gestaltet das Lob auf die keusche Liebe wie ein braver Versedrechsler und beseelt das Abendstern-Lied mit balsamischem Bariton. (Weser Kurier)

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Sonderbeifall gab es schließlich auch für den sehr schönen Bariton von Eike Wilm Schulte in der Rolle des Wolfram von Eschenbach. (Münchener Merkur)

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Eike Wilm Schulte setzte als Wolfram einen konstant-verläßlichen Kontrast zur Tannhäuser-Figur mit all ihren Launen und Stimmungsschwankungen. Auch stimmlich präsentierte er sich zuverlässig – mit einem gepflegten Bariton und ästhetischem Schönklang. (Mittelbayerische Zeitung)

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